Nutten und die FDP GE
In den letzten Wochen war es sehr ruhig hier im Gelsenkirchen Blog, was berufliche Gründe hatte. Nichtsdestotrotz sind mir die Geschehnisse in Gelsenkirchen nicht verborgen geblieben. Besonders das Engagement der Freien Demokratischen Partei in Gelsenkirchen gegen die Ausübung der Prostitution an der Adenauer Allee hat mich desöfteren zum Schmunzeln gebracht.
Selbstverständlich ist es legitim, wenn sich Parteien eine Nische suchen, ein Thema besetzen und sich profilieren. Aber das ausgerechnet die FDP nun zum Nachtschränkchen im Schwesternwohnheim avanciert, ist schon ein bisschen bezeichnend. Bezeichnend deshalb, weil sonst wichtige (wirtschafts-)politische Positionen doch eher verhalten bis überhaupt nicht angegangen werden. Das Engagement für den Ruf Schloss Berges in allen Ehren, aber das die Adenauer Allee von Prostituierten bewandert wird, ist ja nicht erst seit ein paar Tagen so, sondern – ähnlich wie in Gelsenkirchen Bismarck – seit vielen Jahren.
Argumentation der FDP ist wenig stichhaltig
Grundsätzlich ist die Sichtweise der FDP zu unterschreiben, dass für Besucher der Stadt, die Schloss Berge besuchen, Prostituierte nicht schön anzusehen sind. Zu sehr verrufen ist das älteste Gewerbe der Welt. Dann hört es mit den stichhaltigen Argumenten der Partei aber auch schon auf. Der Versuch eine Krimialisierung vorzunehmen, wurde von der Polizei Gelsenkirchen weitgehend entkräftet. Dort sieht man keine Gefahr für die allgemeine Sicherheit gegeben. Bleibt noch der Vorwurf, die Prostituierten würden Hygieneartikel wie benutzte Taschentücher und Kondome auf den Gehwegen und Parkplätzen zurücklassen. Auch das Prostituierte vorbeifahrenden Autos ihre Brüste zeigen und es so schon zu Auffahrunfällen gekommen sei, klingt eher abenteuerlich als glaubwürdig. Belegt ist der Fall glaube ich ebenfalls nicht.
Lösungsvorschläge ?
Auch die Lösungsvorschläge, die im Verständnis der FDP unhaltbare Situation zu beseitigen, bleiben an der Oberfläche. Ein neuer Standort soll gefunden werden. Welcher denn? Gibt es Ideen und Anknüpfungspunkte aus anderen Städten? Essen oder Dortmund zum Beispiel? Wenig Konstruktives ist zu vernehmen. Von daher ist der Vorstoß wohl nur der Abschuß einer Leuchtrakete, um zu zeigen, dass es die Partei noch gibt.
Hi,
ich möchte auf folgenden Blogbeitrag von Sebastian Kolkau von den Jusos Gelsenkirchen hinweisen, der von einer Veranstaltung zum THema “Prostitution in Gelsenkirchen” berichtet: http://www.jusos-ge.de/blog/?p=642
Taner
Die Prostitution gehört in allen Gesellschaften, die wir kennen, schlicht zum Inventar. Genauso wie der Islam zu Deutschland gehört. Aber das ist ein anderes Thema.
WoW da kommen, die Scheinliberalen wieder aus ihren Löchern. Ich frag mich echt, wieso sie das Wort Liberal in ihrem Name tragen. Auf Wahlkämpfe schön, mit Freiheit werben und in der Realpolitik die Freiheit beschneiden. Ja, so kennen wir den Haufen. Jeder Mensch ist frei geboren. Keine Institution darf Menschen daran hindern, freiwillige Vereinbarungen mit anderen zu treffen, solange sie keinem Dritten schaden. Das ist der, Grundsatz eines Rechtsstaates. Ob dort alles mit rechten Dingen zugeht, hat die Justiz zu prüfen und nicht die FDP.
gruß
@ Andre: Die entscheiden ja nichts, die wuppen das populäre Thema nur mal kurz an um wahrgenommen zu werden. Da wird auch nicht viel passieren.